- Fikriye Gedikoglu
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Wenn deine Menstruation unregelmäßig ist und du online nach „Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS)“ suchst, bist du nicht allein. Viele Frauen denken bei Zyklusschwankungen oder Gewichtsproblemen sofort: „Habe ich vielleicht PCOS?“. Doch steckt wirklich hinter jeder Zyklusstörung PCOS?
Was ist das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS)?
PCOS zählt zu den häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen. In den Eierstöcken zeigen sich zahlreiche kleine, zystenähnliche Follikel, doch das Kernproblem liegt in der Hormonbalance. PCOS äußert sich nicht nur durch Zyklusstörungen, sondern auch durch vermehrte Körperbehaarung, Akne, Gewichtszunahme und Schwierigkeiten, schwanger zu werden.
Wann deutet eine Zyklusstörung auf PCOS hin?
Nicht jede Zyklusstörung ist PCOS. Doch wenn folgende Anzeichen hinzukommen, steigt die Wahrscheinlichkeit:
- Zyklen länger als 35 Tage oder sehr seltene Menstruationen
- Zunahme von Behaarung an Gesicht, Kinn oder Brust
- Gewichtszunahme, besonders am Bauch
- Akne und fettige Haut
- Haarausfall im männlichen Muster
- Schwierigkeiten, schwanger zu werden aufgrund von Eisprungproblemen
Tritt eines oder mehrere dieser Symptome auf, solltest du eine Gynäkologin aufsuchen.
Wie wird PCOS diagnostiziert?
Laut Rotterdam-Kriterien müssen mindestens zwei der drei folgenden Punkte vorliegen:
- Zyklusstörung: seltene oder ausbleibende Blutungen
- Hyperandrogenismus: erhöhte männliche Hormone (Behaarung, Akne, Haarausfall etc.)
- Polyzystisches Erscheinungsbild im Ultraschall: viele kleine Follikel in den Eierstöcken
Für die Diagnose sind Hormonanalysen, Ultraschall und klinische Untersuchung nötig. PCOS ist keine lebensbedrohliche Erkrankung, steht jedoch langfristig mit Insulinresistenz, Typ-2-Diabetes, Unfruchtbarkeit und Bluthochdruck in Verbindung.
Kann es Zyklusstörungen ohne PCOS geben?
Absolut! Es gibt viele weitere Ursachen:
- Starker Stress
- Rascher Gewichtsverlust oder -zunahme
- Schilddrüsenfunktionsstörungen
- Essstörungen
- Sehr intensiver Sport
- Andere Erkrankungen der Gebärmutter oder Eierstöcke
Darum ist Selbstdiagnose problematisch. Bei Zyklusstörungen sollte immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Lässt sich PCOS behandeln?
PCOS ist nicht vollständig heilbar, doch Symptome lassen sich gut kontrollieren und die Lebensqualität verbessern. Die Therapie wird individuell angepasst und umfasst meist:
- Gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung
- Behandlung der Insulinresistenz
- Hormonregulierende Medikamente (z. B. Antibabypille)
- Haut- und Haartherapien gegen Behaarung und Akne
- Eisprung auslösende Medikamente bei Kinderwunsch
Fazit
Nicht jede Zyklusstörung bedeutet PCOS. Tritt jedoch eines der genannten Symptome auf, ist ein Besuch bei einer Gynäkologin ratsam. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Lebensqualität und beugt möglichen Langzeitfolgen vor.