- Fikriye Gedikoglu
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Die IVF-Behandlung ist nicht nur für Frauen, sondern auch für Männer eine wichtige Option. Besonders bei Paaren mit Fertilitätsproblemen kann auch der männliche Faktor die Schwangerschaftschance beeinflussen. Bestimmte Befunde beim Mann machen eine IVF-Behandlung erforderlich. Ein erfolgreicher IVF-Prozess besteht jedoch nicht nur aus dem Embryotransfer, sondern aus der ganzheitlichen Berücksichtigung beider Partner. Welche Situationen bei Männern erfordern also eine IVF-Behandlung? Und können Frauen und Männer während der IVF-Phase Sport treiben? Hier finden Sie die Antworten.
Welche männlichen Befunde machen eine IVF-Behandlung erforderlich?
Männliche Fertilitätsstörungen gehören zu den wichtigsten Gründen für eine IVF-Behandlung. Der männliche Faktor kann auf eine zu geringe Anzahl, eingeschränkte Beweglichkeit oder eine schlechte Qualität der Spermien zurückzuführen sein. Im Folgenden die häufigsten Situationen, in denen beim Mann eine IVF-Behandlung nötig wird:
Ungenügende Spermienzahl (Oligozoospermie): Eine niedrige Spermienzahl kann eine erhebliche Hürde für eine Schwangerschaft darstellen. In diesem Fall ermöglicht die IVF-Behandlung das Sammeln der Spermien und die Auswahl der besten Spermien zur Embryoerzeugung.
Eingeschränkte Spermienbeweglichkeit (Asthenozoospermie): Wenn die Spermien sich nicht ausreichend bewegen können, kann dies die Befruchtung verhindern. Hier wird häufig die intrazytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) eingesetzt, bei der eine einzelne Samenzelle direkt in die Eizelle injiziert wird.
Abnorme Spermienmorphologie (Teratozoospermie): Formanomalien der Spermien verringern die Befruchtungschance. Dennoch lassen sich mit IVF-Techniken selbst bei ausgeprägten Morphologieproblemen erfolgreiche Schwangerschaften erzielen.
Azoospermie (Fehlen von Spermien im Ejakulat): Wenn keine Spermien im Ejakulat vorhanden sind, können sie operativ direkt aus den Hoden gewonnen werden. Auch hier wird anschließend meist eine ICSI-Behandlung durchgeführt, um eine Schwangerschaft zu ermöglichen.
Genetische Störungen: Genetische Erkrankungen des Mannes können die Zeugungsfähigkeit beeinträchtigen. Im Rahmen der IVF-Behandlung lassen sich solche Anomalien durch genetisches Screening identifizieren, sodass entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden können.
Zu verstehen, warum bei männlichen Patienten eine IVF-Behandlung erforderlich ist, ermöglicht es, im Therapieverlauf die richtigen Schritte zu unternehmen.
Fazit
Viele Ursachen männlicher Infertilität können heute mithilfe moderner IVF-Techniken überwunden werden. Eine gründliche Untersuchung, exakte Diagnosestellung und ein individuell abgestimmter Therapieansatz erhöhen die Erfolgschancen erheblich. Wenn Sie schon lange versuchen, ein Kind zu bekommen, empfiehlt es sich, einen Urologen und IVF-Spezialisten aufzusuchen und die notwendigen Untersuchungen durchführen zu lassen.
Denken Sie daran: Auch männliche Fertilitätsprobleme sind nicht unlösbar. Mit der richtigen Diagnose und Therapie gibt es immer Hoffnung.